Wer gesund sein will, muss etwas dafür tun – womit weder die Befolgung diverser Heilslehren noch ein Leben „nach Gesundheits-App“ gemeint sind, sondern ein vernünftiges Verhalten, dass sich ohne Selbstkasteiung von selbst einstellt, wenn der Mensch weiß, warum und wofür er etwas tut oder vorhat und deshalb seine Aufmerksamkeit darauf richtet. Wir laden Sie zu einem Spaziergang in Richtung „gesund Leben“ mit 10 ganzheitlichen Gesundheitstipps ein; vom anderen Blick auf Nahrung, Trinkwasser, gesunde Luft bis hin zu wohltuenden Pausen, die mit guten Gewissen genossen werden sollten:
Entdecken, was gut tut: Bewusste Nahrungsaufnahme
Unsere Nahrung liefert dem Körper die Stoffe, die er braucht, um reibungslos zu funktionieren (gesund zu sein, nichts anderes heißt das). Mit unserem Essen bauen wir unseren Körper auf, jeden Tag wieder. Das Speisen (das vom lateinischen „expensa“ = ausgeben, aufwenden im mittelalterlichen Latein der Mönche zur „spesa“ = Nahrung, Speise, Speisen aufnehmen wurde), ist deshalb ein Vorgang mit einiger Wichtigkeit für unser Wohlbefinden.
Bewusst Essen heißt zunächst, dem Vorgang selbst genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Bewusst essende Menschen wissen, was sie essen und betrachten die (echten) Lebensmittel auf ihrem Teller aufmerksam, um herauszubekommen, ob Verstand und Appetit zur richtigen Nahrung geraten haben. Sie kauen ihr Essen gründlich und ausgiebig – weil die Verdauung anfängt, sobald die Nahrung im Mund aufgenommen wurde. Kauen und Enzymanreicherung durch Speichel sind wichtige Teile der Verdauung, die von „Schlingern“ allein dem Darm überantwortet wird – es ist wirklich kein Wunder, dass die Verdauung besser läuft, wenn wir unser Essen kauen und nicht herunterschlingen.
Wenn der Körper bekommt, was er braucht, reicht sehr wenig Essen aus, deshalb können sich „Bewusst-Esser“ unabhängig vom Geldbeutel Lebensmittel von guter Qualität leisten. Aus diesen bereiten sie eigenhändig köstliche, zufriedenstellende Speisen – deshalb haben sie auch keine Gewichtsprobleme.
Bewusst Essen ist eigentlich leicht zu lernen, es ist nicht mehr als eine Sache der Aufmerksamkeit. Schwieriger ist für viele Menschen, den Weg für die aufmerksame Betrachtung zu ebnen. Diese Menschen müssen nämlich erst wieder lernen:
- zwischen Hunger und unspezifischen Appetit zu unterscheiden
- auf den Körper und sinnvolle Appetitzeichen zu hören
- Essen vorurteilsfrei (und unabhängig von Werbung) zu bewerten
- Schuldgefühle und Verbote von der Nahrungsaufnahme abzukoppeln
- Emotionen zu verarbeiten und nicht über Essen wegzudrücken
- sich durch Essen und Gedanken an Essen nicht stressen zu lassen.
Aber es lohnt sich, diese schwierige Aufgabe anzugehen: Wer die feinen Signale des Körpers nicht mehr hören kann, läuft Gefahr, irgendwann durch grobe, schmerzhafte Signale zum Zuhören gezwungen zu werden.
Nur das richtige Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen
Voraussetzung für bewusstes Essen ist, dass das Essen auf dem Teller bewusste Aufmerksamkeit verdient hat.
In der Beurteilung, ob ein Essen Aufmerksamkeit verdient hat, arbeiten Bauch und Hirn zusammen: Der Körper sendet vor, während und nach der Nahrungsaufnahme zahlreiche biochemische Signale, die bewusste Esser empfangen. Das klappt aber nur, wenn die Lebensmittel all die natürlichen Stoffe enthalten, die diese in langer Evolution entwickelte Signalkette in Gang setzen.
Industrie-Lebensmittel mit unnatürlicher Zusammensetzung stören diese feine biochemische Signalkette oder setzen sie teilweise ganz außer Kraft. Die negativen Folgen sind bekannt; eine Weißmehl-Zucker-Bombe mit dem täuschenden Decknamen Kuchen verursacht z. B. solange die überhöhte Ausschüttung des Hormons Insulin, bis die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Insulin produzieren kann und der Mensch Diabetes hat. Aber sie sind bei diesen „Fake-Lebensmitteln“ kaum zu vermeiden, weil selbst ein Mental-Magier unphysiologisch zusammengesetzten Fertiggerichten, Insulin sprengenden Zuckerwaren und anderen Industrie-Lebensmitteln nicht die richtigen Signale wie z. B.: „Stopp! Es reicht!“ entnehmen könnte.
Gesunde Ernährung besteht aus ursprünglichen Nahrungsmitteln, die für den Körper gesund sind. Wer sich für Ernährung und Gesundheit interessiert, kommt schnell dahin, dass es sich um die Nahrungsmittel handelt, die schon Oma empfohlen hat. Zu dieser Erkenntnis ist vor recht kurzer Zeit auch die moderne Ernährungswissenschaft gekommen, nachdem wir rund 50 Jahre an ihrem medial höchst verwirrend übermittelten Erkenntnisweg teilhaben durften …
Der Mensch ist und bleibt ein Vegetarier, der auch gerne tierische Beikost zu sich nimmt. Jagderfolg und Eier aus einem Vogelnest zählten zum eher nicht alltäglichen Glück, die Standardnahrung unserer Vorfahren bestand aus Pflanzen mit einer Fülle von Aromen, Farbe und Würze und vielen harten, fast unverdaulichen Stoffen. Diese pflanzenreiche Nahrung hat es in sich: Aromen, Farben und Würze enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, diese werden gerade (wieder) entdeckt als die wichtigsten Waffen gegen Krebs und andere Krankheiten. Die harten Stoffe nennen wir heute Ballaststoffe; in der Wissenschaft schält sich gerade die Erkenntnis heraus, dass diese Stoffe für unseren Darm kein Ballast, sondern grundlegend wichtig sind.
Der Mensch ist so schlau geworden, weil er diese Nahrung verdaulich zuzubereiten gelernt hat (wobei böse Zungen behaupten, dass er gerade nicht nur kränker, sondern auch immer dümmer wird, weil er diese verträgliche Zubereitung der Nahrung in zunehmendem Maße verlernt). Bewusst essende Menschen essen auch von dieser gesunden Ernährung nicht „irgendwas“, sondern stellen ihren Appetit bewusst darauf ein, was der Körper in dieser Minute, zu dieser Jahreszeit, in dieser seelischen Verfassung und im gegenwärtigen Gesundheitszustand gerade braucht.
Und sie wissen, wie grundlegend wichtig Wasser ist, um den Körper gesund zu erhalten – es hat seinen Grund, dass der Mensch rund 5 Wochen ohne Nahrung auskommen kann, aber nur ca. 5 Tage ohne Wasser. Sie trinken deshalb auch Wasser, reines Trinkwasser statt aller möglichen Flüssigkeiten, die als Nahrung verstoffwechselt werden müssen oder den Körper sogar mit einem Übermaß an Zucker und Alkohol schwer belasten.
Sie achten darauf, dass ihr Trinkwasser gesund ist und trinken über den Tag verteilt die Mengen Wasser, die ihr Körper dringend braucht, um alle Abbau- und Giftstoffe auszuschwemmen, die Körper und Seele belasten.
Pause tut not, auch für die Gesundheit
Schon das bewusste Essen funktioniert nur, wenn der betreffende Mensch gelernt hat, dass der Organismus nicht den ganzen Tag auf Hochtouren fahren möchte bzw. kann, sondern zwischendurch auf angemessene Pausen angewiesen ist. Das gilt für die tägliche Beschäftigung, das spannende und fordernde Projekt und die gesamte Lebensarbeit – wenn es zuviel wird, ist Erholung notwendig, weil die anregende Betätigung sonst zur Gesundheitsbedrohung wird.
Dass dieses „auf Verschleiß fahren“ krank macht, zeigen Untersuchungen zur deutschen Arbeitswelt des letzten Jahrzehnts: 2019 ergab eine Studie eines großen Personaldienstleisters, dass fast die Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer (47 %) mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, die auf Stress bei der Arbeit zurückgehen. Die dadurch verursachten Kosten von 33,9 Milliarden Euro (amtliche Zahlen von 2017, gegenüber 12,4 Milliarden 2007) bestätigen die These, dass die Menschen im ungebremsten Konsum- und Wachstumswahn immer dümmer werden …
Wie, warum und ab wann Stress krank macht, wird gerade im Detail erforscht; die grundlegenden biochemischen Tatsachen sind aber längst bekannt: Das Stresshormon Cortisol behindert die Arbeit des Immunsystems und veranlasst den Körper, mehr Fett zu speichern; beides zusammen erhöht kräftig das Risiko, chronisch krank zu werden. Aber der Scheitelpunkt ist überschritten, fortschrittliche Unternehmer achten heute bereits darauf, dass die Mitarbeiter Pausen machen und diese Pausen aktiv und arbeitsfördernd gestalten.
Schlafen: Für den Körper die wichtigste Aufbauarbeit
Außerdem ist der menschliche Organismus darauf angelegt, in regelmäßigen Abständen eine ganz große Pause zu machen: Den Schlaf in der Nacht, bei dem sich unser Körper nicht nur erholt, sondern auch rundum neu aufbaut. Bei den vielen Menschen, die Schlafprobleme haben, wird er an dieser wichtigen Aufgabe gehindert. Guter, ausreichender Schlaf hilft deshalb sehr dabei, gesund zu bleiben.
Schlafprobleme sind irgendwann nur noch über Therapien in den Griff zu bekommen (womit nicht die Einahme von Schlaftabletten gemeint ist, s. u. Medikamente); bei den ersten Anzeichen einer Schlafstörung kann meist noch durch verbesserte Schlafhygiene gegengesteuert werden.
Unter dem Begriff „Schlafhygiene“ werden alle Verhaltensweisen zusammengefasst, die einen gesunden, erholsamen Schlaf ermöglichen bzw. fördern. Im Internet gibt es zahlreiche Artikel zum schlaffördernden Verhalten, das individuell gestaltet werden muss und zahlreiche Änderungen erforderlich machen bzw. nahelegen kann. Dabei kann es um die komplette Neugestaltung der Schlafumgebung oder des Schlaf-Wach-Rhythmus gehen – oft reicht aber auch hier schon, ein paar schlechte alte Gewohnheiten abzulegen oder einfach nur nachts mehr frische, gesunde Luft zuzuführen.
Bewegung setzt Aufbauprozesse in Gang
Die nächste „Säule der Gesundheit“ ist Bewegung, die der Körper auch wirklich dringend braucht. Denn nur eine ausreichende körperliche Aktivität erhält die körperliche Leistungsfähigkeit und ein Körpergewicht im Normalbereich, die meisten lebenswichtigen Organe funktionieren auch nur unter regelmäßigen Bewegungsreizen normal.
Jede körperliche Aktivität, die den Ruhe-Energieaufwand merkbar erhöht, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, in sehr umfassender Art und Weise:
- Bewegung erhöht den Energieumsatz und die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems
- Bewegung verbessert die Arbeit des Fettstoffwechsels, senkt das Gesamtcholesterin und das LDL-Cholesterin, erhöht das HDL-Cholesterin
- Bewegung senkt Blutdruck und Triglyceridwerte, Insulinspiegel und Blutzuckerspiegel und hält den Zuckerstoffwechsel fit
- Bewegung erhöht die Leistungsfähigkeit des Bewegungsapparats, Ausdauer und Muskelkraft, verbessert die Knochendichte und damit die Stützfunktion und Stabilität des Skeletts
- Bewegung erhöht die Produktion der Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere), die Beweglichkeit und Belastbarkeit der Gelenke
- Bewegung verbessert die Immunabwehr
- Bewegung erhöht die Gehirndurchblutung, verbessert die Gehirnfunktionen und fördert die Neubildung von Nervenzellen
- Bewegung hat antidepressive Wirkung auf die Psyche, verstärkt z. B. auf Dauer die GABA-Synthese im Gehirn
Yoga: Der Geheimtipp gegen Stress
Bewegung hilft auch kräftig beim Stressabbau, heute sind wir aber häufig Belastungen ausgesetzt, die alleine durch Bewegung nicht mehr abgebaut werden können. Beispielsweise gibt es noch genug rückständige Unternehmen, die von (kopfalten, „weißen“) Unternehmern geführt werden; nur ein kleiner Teil derer, die dort unter Stress gesetzt werden, hat eine Chance auszusteigen oder sich eine neue Stelle/einen neuen Beruf zu suchen.
Der Rest muss lernen, Stress schnell und sehr effektiv abzubauen, wenn er in einer solchen Atmosphäre gesund bleiben will. Yoga bietet einen Weg zu höchst effektivem Stressabbau, weil die religiöse bzw. philosophische Lehre aus Indien sehr viel mehr als nur Bewegung ist. Beim Yoga soll durch verschiedenste körperliche und auch geistige Übungen ein Zustand erreicht werden, in dem der Körper wieder in Kontakt mit der Seele tritt und der Übende so im Einklang mit seiner Umgebung leben kann.
Diese Sammlung, Konzentration auf das „Selbst“ soll letztlich dazu führen, dass wir mit uns selbst eins und einig werden und beweist dann die Sinnhaftigkeit des eigenen Seins und des eigenen Tuns … und ist deshalb ein grandios förderlicher Weg zum Stressabbau für die vielen Menschen, die in unserer „verrückten“ Zeit fast zwangsläufig von Zweifeln am Sinn des Lebens geplagt werden.
Hilf dir selbst – indem du anderen hilfst
Eine weitere wichtige Komponente für die Erhaltung der Gesundheit und den Abbau von Stress ist der Kontakt mit der menschlichen Gemeinschaft, ein wie auch immer geartetes soziales Leben. Denn der Mensch ist als soziales Wesen auf Gemeinschaft und Gesellschaft angewiesen. In unserer Gesellschaft wird Einsamkeit zunehmend ein Problem, das nicht nur Auswirkungen auf die Seele hat, sondern auch körperlich krank machen kann.
Nach einer Meta-Studie von 2010, die die Ergebnisse von 148 Einzelstudien auswertete, stellen Einsamkeit und soziale Isolation ein höheres Risiko für einen frühen Tod dar als z. B. Alkoholismus, Fettsucht oder Depressionen (wobei die Entstehung dieser und anderer Erkrankungen auch noch durch Einsamkeit gefördert wird). Echte Einsamkeit (nicht ein mehr oder weniger zufriedenstellendes Single-Leben) verursacht „sozialen Schmerz“, sie ist ein ebenso ernst zu nehmendes körperliches Warnsignal wie echter Hunger.
Möglichkeiten, mit anderen Menschen in sinnvoller Art in Kontakt zu treten, gibt es viele. Eine auch sehr schüchternen Menschen leicht zugängliche Möglichkeit, mehr mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, ist gesellschaftliches Engagement in der Hilfe für andere Menschen. Es ist vielfach nachgewiesen, dass ein derartiges Engagement auch für den Helfer selbst positive seelische und körperliche Auswirkungen zeigt – weil Hilfe für Andere zu den menschlichen Grundbedürfnissen zählt.
Unser natürlichster Erholungsraum ist die Natur
Die Natur ist unser natürliches Erholungsumfeld – wieder mehr Zeit in der Natur zu verbringen, ist außerdem ein Gesundheits-Booster, der gleich mehrere der bisher genannten positiven Einwirkungen auf die Gesundheit vereinen kann:
In der freien Natur kann sich der Mensch beim Joggen, Rudern, Radfahren oder Wandern bewegen und ggf. auch erschöpfen, bis er abends in tiefen Schlaf fällt. Er kann im Gras unter einem Baum eine wirklich nachhaltige schöpferische Pause einlegen und er kann bei einem Waldspaziergang die meditative Ruhe genießen, aber auch in langen Gesprächen Freundschaften pflegen oder neue soziale Kontakte knüpfen.
Die gesunde Luft, die von zahlreichen positiv auf den menschlichen Organismus einwirkenden Stoffen durchsetzt ist, tut ihr Übriges – in Bezug auf Stress-Management mit derartigem Erfolg, dass in Japan Waldspaziergänge (Shinrin Yoku, Waldbaden) bereits von den Krankenkassen bezahlt werden.
Warum nicht von den Alten lernen?
Zum ganzheitlichen, auf gesundes Leben gerichteten Bewusstsein gehört auch, sich über einzelne Anregungen (in „X Punkten“) hinaus mit den Voraussetzungen und Zusammenhängen körperlicher Gesundheit und eines gesunden Lebens zu beschäftigen.
Damit ist ganz bestimmt kein Studium der westlichen Medizin gemeint (die sich zwar gerade wieder für Zusammenhänge öffnet – dazu aber erst von den Menschen gezwungen werden musste, weil Schubladendenken und Spezialistentum vielen chronischen, den ganzen Körper betreffenden Erkrankungen unserer Zeit wenig entgegenzusetzen haben). Damit ist auch nicht gemeint, noch den tausendsten Medienbericht über neue medizinische Entdeckung zu lesen oder blind auf irgendwelche Wunderheiler oder Wundermittel zu vertrauen – sondern es geht darum, sich unter Einsatz des eigenen Verstandes einen Überblick zu verschaffen.
Wer sich in dieser Richtung aufmacht, hat eine spannende Reise voller Entdeckungen vor sich; mit offenem Startpunkt, im Grunde reicht es, einen beliebigen Teil des alltäglichen Lebens aufmerksamer zu betrachten. Aus den Erfahrungen anderer, aus der Geschichte oder von den Vorfahren zu lernen, kann dabei sehr hilfreich sein. Lesen Sie die alten Redewendungen rund um Gesundheit und Krankheit, und lesen Sie sie gründlich – sie zeigen gewöhnlich ziemlich deutlich auf, wo Sie mit den Veränderungen Ihres Lebens beginnen sollten.
Diese Redewendungen entspringen den verschiedensten Quellen und Kulturen und enthalten doch ähnliche, klare Anweisungen:
- Wer heute keine Zeit für Gesundheit hat, braucht morgen viel Zeit für Krankheit (altes chinesisches Sprichwort)
- Ich habe beschlossen glücklich zu sein, weil es gut für die Gesundheit ist (Voltaire)
- Wer lebt, um Geld zu verdienen, stirbt meist, ohne jemals richtig gelebt zu haben (Dalai Lama)
Medikamente: Bei mangelhafter Gesundheitspflege unter Umständen machtlos
Wer sich mit Gesunderhaltung und Heilung befasst, kommt schnell zu der Erkenntnis, dass Medikamente keine Allheilmittel sind, die jede Vernachlässigung des Körpers im Handumdrehen ausgleichen können.
Die heute verfügbaren Medikamente stellen ein buntes Gemisch aus Substanzen pflanzlicher Herkunft und neu entwickelten chemischen Substanzen dar. Was wirkt, verursacht auch immer einige unerwünschte Wirkungen (die uns besser unter dem Stichwort Nebenwirkungen bekannt sind). Alte pflanzliche Heilmittel können oft schon bei geringer Überdosierung die Gesundheit beschädigen – der Patient muss mitarbeiten bei Ermittlung der Dosierung. Neu entwickelte Substanzen werden allen möglichen Sicherheitsprüfungen unterzogen, aber in zivilisierten Gesellschaften natürlich ohne jahrzehntelange Prüfung eingeführt, weil sie schon vorher Menschenleben retten können – die Einnahme erfordert erhöhte Aufmerksamkeit vor allem in Bezug auf die unerwünschten Wirkungen.
Was inzwischen in diesem Bereich erforscht wurde, ist grandios – aber viel zu viele Menschen erwarten von Medikamenten „schnelle Heilung ohne eigene Bemühungen“; schon das Gespräch über die richtige Dosierung und Einnahme und das Durchlesen der möglichen Nebenwirkungen im Beipackzettel ist ihnen zu viel. Wer von Medikamenten wirklich profitieren will, entwickelt ein Gefühl dafür, bis wann er selbst mit natürlichen Mitteln heilend wirken kann und wann die Gabe sorgfältig ausgesuchter und sorgfältig dosierter Medikamente erforderlich ist (die er auf die allernotwendigsten Einwirkungen beschränkt).
Gerade im Bereich der systemischen, chronischen Krankheiten werden diese Einwirkungen oft erst wirklich notwendig, wenn der Körper bereits durch mangelhafte Gesundheitsvorsorge schwer geschädigt ist … auch dazu kannten schon unsere Vorfahren das richtige Sprichwort: Wenn der Durchschnittsmensch beginnt, sich um Erhaltung seiner Gesundheit zu kümmern, sind oft genug nur noch Reste dieser Gesundheit zu retten.